Studierede der ETH Zürich präsentieren ihre Konzepte zur Lösung der Verkehrsprobleme im Hochschulgebiet Zürich und im Gesundheitscluster. Zentraler Bestandteil ist die Idee einer Metro, welche die beiden Gesundheitszentren besser miteinander verbindet. Treiber dieser Vision ist der Verein Lake Area Metro, welcher sich ganz im Sinne der Gesundheitsinstitutionen mit den aufkommenden verkehrstechnischen Herausforderungen befasst. (Quelle: Tagesanzeiger, 30. Mai 2022)
Elf Gruppen von angehenden Ingenieur:innen der ETH Zürich haben im Rahmen eines städteplanerischen Wettbewerbs ihre Visionen vorgestellt. Die Aufgabe von Dozentin Antonia Cornaro an der ETH-Professur für Untertagebau lautete: Wie könnte eine U-Bahn-Station ins städtische Umfeld eingebettet werden? Und wie und wo könnte sie im Untergrund situiert werden, sodass ein Anschluss an andere Verkehrsträger gewährleistet ist? Die Studierenden hätten «sehr gut gelungene Konzepte» abgeliefert, bilanziert Cornaro.
Zwei Stationen standen zur Auswahl: eine im Areal des Megaprojekts Hochschulgebiet Zentrum Zürich (HGZZ) mit Anschlüssen an die ETH, die Universität, das Unispital und ans neue Bildungszentrum Forum von Herzog & de Meuron. Die andere Station sollte unter dem Gesundheitscluster Lengg mit den Kliniken Hirslanden, Balgrist, Schulthess, dem neuen Kinderspital und weiteren Gesundheitsinstituten platziert werden.
Visualisierung einer interirdischen Metro-Station mit natürlichem Licht. (Quelle: Tagesanzeiger)
Visionäres Denken
Basis der Übungsanlage ist die Vision einer Metro, welche die beiden Gesundheitszentren besser miteinander und auch mit dem Zürcher Hauptbahnhof und anderen Destinationen verbindet. Promotor dieser Vision ist der Verein Lake Area Metro, dem auch ETH-Dozentin Cornaro angehört. Die Vision beinhaltet eine U-Bahn um den Zürichsee mit dem Umweg über die ETH Hönggerberg und Oerlikon. Der Regierungsrat hat 2019 in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage klargemacht, dass er davon nicht viel hält und lieber das S-Bahn-System weiterentwickeln will.
Die betroffenen Gesundheitsinstitutionen unterstützen den Verein, weil er sich mit Lösungen für die Verkehrsprobleme befasst, die unweigerlich auf sie zukommen. Im Hochschulgebiet werden irgendwann noch viel mehr Menschen unterwegs sein. In der Lengg werden in 20 Jahren laut Prognosen des Kantons mehr als doppelt so viele Mitarbeitende, Patienten und Besucherinnen verkehren wie heute, doch das Gebiet ist schlecht an den öffentlichen Verkehr angeschlossen.
Eine kleinere Metro-Version hat der Zürcher Kantonsrat vor einem guten Jahr vorläufig unterstützt. Bei dieser Mini-Metro, die im Parlament «Spitalexpress» und «Science-Line» genannt wurde, geht es um eine Verlängerung der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU) vom HB übers Unispital bis zur ETH Hönggerberg.