Das Zürcher Gebiet Lengg beherbergt die schweizweit grösste Arbeitsplatz- und Inno- vationsansiedlung im Gesundheitsbereich. In Zahlen: 7 eigenständige Institutionen, 9000 Mitarbeitende, 1500 Betten, täglich 50000 Patienten und über 1,3 Milliarden Franken Gesamtumsatz.
Der Gesundheitscluster Lengg ist ein medizinischer Forschungsstandort mit nationaler und internationaler Ausstrahlung. Die Dichte an hoch spezialisierten und universitären Institutionen auf so engem Raum ist einmalig. Und der Standort wird in naher Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Denn das Kinderspital kommt ebenfalls auf die Lengg. Und die Universität Zürich realisiert hier ein neues Forschungszentrum. Die Bauarbeiten sind in vollem Gang.
Als Verein konstituiert, bringt der Gesundheitscluster Lengg die Gesundheits-, Forschungs- und Bildungsinstitutionen organisatorisch näher zusammen und fördert eine integrierte Behandlungskette. Corona hat deutlich bewiesen, dass eine enge Kooperation auch in der Krise entscheidende Vorteile bringt. In wöchentlichen Calls diskutierten die «Konkurrenten» Herausforderungen, verfügbare Ressourcen sowie aktuelle Fragestellungen. An gemeinsamen Lösungen mangelte es auch in dieser Zeit nicht. Der Gesundheitscluster hat den Anspruch, innovative Impulse im Gesundheitswesen zu setzen. Mit dem neuen Kinderspital und dem neuen Forschungszentrum entstehen weitere Kooperationsmöglichkeiten. Das universitäre Forschungszentrum richtet sich an den Kompetenzen der Institutionen im Cluster aus. Drei medizinische Schwerpunkte stehen im Fokus: der Bewegungsapparat, die psychische Ge- sundheit und die Entwicklung des Kindes. Die Universität, die ETH Zürich und die Kliniken werden das Zentrum zur translationalen Forschung nutzen. Resultate aus der Grundlagenforschung werden hier in konkrete Anwendungen und Therapien umgesetzt. Die räumliche Nähe zwischen Forschung und hoch spezialisierten Gesundheitsorganisationen ermöglicht eine vernetzte Behandlung auf dem neusten Stand der Wissenschaft.
«Ein Cluster mit 1,3 Milliarden Franken Umsatz.»
Andrea Rytz
CEO, Schulthess Klinik & Präsidentin des Gesundheitsclusters Lengg
Vernetzte Behandlung auf dem neusten Stand der Wissenschaft
Zürich hat für die Standorte «Hochschulgebiet» und den Standort «Lengg» je einen Masterplan erarbeitet und will bezüglich medizinischer Forschung und Versorgung im internationalen Vergleich zu den Besten gehören. Darum sollen beide Gebiete zukunftsgerichtet weiterentwickelt werden. Eine tiefgreifende Stadtentwicklung erfordert auch zukunftsgerichtete Verkehrskonzepte. Stadtrat Michael Baumer führte mit der «Forschungslinie» einen interessanten Vorschlag ins Feld. Die Linie sieht vor, die grossen Forschungsgebiete miteinander unterirdisch zu verbinden und an das Bahnnetz anzuschliessen. Das hätte eine grosse Symbolkraft für den Wissensstandort Zürich.
Das Potenzial des Clusters ist noch lange nicht ausgeschöpft – beispielsweise in der gemeinsamen Nutzung teurer Infrastrukturen oder im ambulanten Bereich. Wir stehen am Anfang einer langen Reise.
Doch das Ziel ist klar: Der Gesundheitscluster soll die reibungslose Behandlungskette zugunsten der Patientinnen und Patienten koordinieren und kostenseitig zur Entlastung beitragen. Als Innovationsstandort nehmen wir eine Leuchtturmrolle im schweizerischen Gesundheitswesen wahr.