Covid-19: Gemeinsam gegen Materialengpässe

14. April 2020

Medizinisches Schutzmaterial wird immer knapper, internationale Lieferengpässe sind an der Tagesordnung. Der Gesundheitscluster Lengg nutzt daher sein Netzwerk: Die Psychiatrische Uniklinik Zürich (PUK) spannt neu mit der Sozialfirma Dock-Gruppe in St. Gallen zusammen. Aus Restposten entstehen tausende medizinische Schutzmäntel.

Krisenzeiten erfordern kreative Lösungen und ein gutes Netzwerk: Um Materialengpässe zu lösen, hat sich die Psychiatrische Uniklinik Zürich (PUK) daher kurzerhand mit der Sozialfirma Dock-Gruppe aus St. Gallen zusammen geschlossen. Der Gesundheitscluster Lengg beschaffte medizinische Stoffe aus Restposten von Ostschweizer Textilfirmen. Die Mitarbeitenden der PUK entwarfen ein geeignetes Schnittmuster. Daraus konnte die Dock-Gruppe in kürzester Zeit tausende von medizinischen Schutzmänteln herstellen. Diese kommen nun in den Kliniken des Gesundheitsclusters Lengg zum Einsatz.

Made in Switzerland

Das Beispiel zeigt: In Krisenzeiten ist das Netzwerk innerhalb des Clusters unbeschreiblich wertvoll. «Der gute Kontakt zu dieser sozialen Einrichtung war eine Win-Win-Situation. Die Mäntel sind komplett aus der Schweiz, qualitativ hervorragend und können bis zu 60 Mal verwendet werden», freut sich Markus Merz, CEO der Psychiatrischen Uniklinik. Besonders wichtig war beim Design der Schutzkittel, dass der Kragen korrekt sitzt und das Gewand sich «hygienisch» binden lässt. «Zuerst fanden wir nur Stoffe mit Blumenmuster. Doch dann gab es doch noch weisses Material», schmunzelt Merz. Sogar die Modefima Akris hat von der Not gehört und Merz bei der Produktion Hilfe angeboten. Doch da liefen die Nähmaschinen bereits auf Hochtouren.

Lieferengpass führte zu kreativer Lösung: Mitarbeitende der Dock-Gruppe nähen medizinische Schutzmäntel.
Gut ausgerüstet: Die Psychiatrische Uniklinik Zürich und die St.Galler Dock-Gruppe spannten zusammen, um Schutzmäntel zu produzieren.